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Die Speisekarte der Wilhelmshöhe

Wirtstochter Inge Hafner erinnert sich

speisekarte wilhelmshoehe 1950er jahre REPRO Freilichtmuseum BeurenTellersulz zum Vesper, Hirnsuppe, gemischter Braten mit Spätzle und grünem Salat als Hochzeitsmenü und zum Nachtisch Ananas gekrönt von einer Maraschino-Kirsche und einem Klacks Sahne - die Speisekarten der Geislinger Gaststätte Wilhelmshöhe verraten viel über die Lieblingsgerichte in den 1950er und 60er Jahren. Zusammen mit dem Gartensaal fanden sie im Freilichtmuseum Beuren ihren Platz und erzählen vom Wirtshausleben im vergangenen Jahrhundert.

Inge Hafner, die Tochter des letzten Wirtsehepaares und heute im Vorstand des Fördervereins des Freilichtmuseums Beuren, weiß noch gut, wie sie als Kind kräftig hinter der Theke mithalf. Und wenn sie die alten Organisationspläne anschaut, empfindet sie große Bewunderung für die Leistung ihrer Mutter. „Die hat mit nur zwei Hilfskräften Veranstaltungen mit bis zu 300 Menschen bewältigt“, erinnert sie sich: „Abschlussbälle der Tanzstunde, Vereinsfeste und vor allem Hochzeiten“. In den 1960er Jahren war eine Eisbombe die Krönung des festlichen Menüs. „Die brachte der Konditor unten von der Stadt mit dem Auto hoch auf den Berg“, erzählt sie weiter, „und oben standen schon Koch und Bedienungen mit gezücktem Messer, um sie schnell zu verteilen, bevor sie sich auflöste“.

Daneben spiegeln die Speisekarten den normalen Ausflugsbetrieb mit Schnitzel und Schinkenwurst, Wein-Viertele und Limonade. Neben den Speisekarten fanden auch die Theke, Geschirr und Besteck Eingang ins Museum. Damit verbindet Inge Hafner besondere Erinnerungen.

„Nach dem Krieg gab es noch viele Messer und Gabeln aus Aluminium“, weiß sie. Vor allem ihre Mutter verwandte ihren ganzen Ehrgeiz darauf, sie gegen hochwertiges Besteck aus der ortansässigen WMF-Fabrik auszutauschen. Lange noch wurde ein Gutteil der Einnahmen in die Ausstattung investiert.

Heute freut sich Inge Hafner daran, dass die Gaststätte ihrer Kindheit im Freilichtmuseum Beuren als Erlebnis.Genuss.Zentrum weiterlebt: „Was kann es Schöneres geben, wenn die Erbschaft weitergetragen wird und künftigen Genüssen mit alten Obst- und Gemüsesorten dient.“

Text: Felicitas Wehnert | Repro: Freilichtmuseum Beuren 

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