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Pfitzaufförmchen für das Schwabensouffle

pfitzauf foermchen AUTOR Manfred Schaeffler 20150309 190035Die Pfitzauf-Formen stehen ganz oben im Tellerbord der Küche des Hauses Öschelbronn im Freilichtmuseum Beuren - ein bisschen versteckt. Früher gehörten sie zur Grundausstattung einer schwäbischen Küche und die Eier-Mehl-Speise zu einem der Ess-Klassiker.

Die rötlich-braunen Pfitzauf-Formen aus glasiertem Ton mit den 6 Mulden wurden früher traditionell innerhalb der Familie vererbt. Die Zutaten für das luftige Eiergebäck waren meist in jedem Haushalt vorhanden. Es ist eines jener Gerichte, die die Kargheit der Region spiegelten, aber auch den Einfallsreichtum der Bewohner, mit wenigen Grundzutaten Abwechslung auf den Tisch zu bringen. Milch, Eier und Mehl sind der Stoff, aus dem viele schwäbische Ess-Träume sind: Flädle und Knöpfle, Spätzle und Schupfnudeln, Dampfnudeln und eben Pfitzauf, das Schwaben-Souffle, für das es im Sechserpack eine eigene Steingutform gibt.

Die Zubereitung erfordert ein bisschen Mut und Kenntnis: 250 g Mehl, ½ l Milch mit 4 Eiern und einer Prise Salz zu einem glatten Teig verrühren. Wer mag, kann noch 2 EL zerlassenen Butter und etwas Zucker dazu geben. Die gebutterten Förmchen zur Hälfte füllen, ca. 50 Minuten bei 200 Grad backen und danach bei ausgeschaltetem Backofen noch 10 Minuten ruhen lassen. Mit Kompott oder Vanillesoße servieren.

Pfitzauf heißt das fleischlose Mittagessen, weil der Teig - ohne Backpulver- nach oben schnellt und mächtig über den Rand der Formen aufgeht. Sind die Zutaten allerdings nicht zimmerwarm oder verführt die Neugier dazu, zu früh die Backofentür zu öffnen wird es eher ein „pfitz ab“ und die Kugel fällt in sich zusammen.

Das luftige Eiergebäck als einst eher einfaches Essen ist heute zum Edel-Nachtisch in Feinschmeckerlokalen mutiert. Wer keine Förmchen geerbt hat kann neu hergestellte im Tante-Helene-Lädle des Museums erwerben.

Mehr darüber, wie sich Geschmack und Ess-Moden verändern ist in zwei Veranstaltungen zu erfahren:

 

Autor: Felicitas Wehnert | Bild: Manfred Schäffler
 

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