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Von Federspargel und Gummibaum

Ein kleiner Dschungel in der guten Stube

Aspargus nah Schäffler Manfred IMG 9339 20220216blumenbank_AUTOR_Manfred_Schaeffler.jpgDer Asparagus wie der Feder- oder Zierspargel botanisch heißt fällt auf im Freilichtmuseum Beuren. Er krönt die mehrstufige Blumenbank im Original 1950er Jahre Design auf der Ebene der Lehrerwohnung im ersten Stock des Rathauses aus Häslach. Dort wohnte von 1956 bis 1966 die junge Lehrerfamilie Deile und richtete sich ihre erste eigene Wohnung im damaligen Stil der Zeit ein: modern, mit leichten geschwungenen Möbeln und eben einem kleinen Dschungel in der guten Stube. Beliebt waren Asparagus und Gummibaum, aber auch Grünlilie und Efeutute oder ein bisschen extravagant - Alpenveilchen und Flamingoblume.

Vor rund 200 Jahren hatten Botaniker von den Entdecker- und Eroberungsexpeditionen exotische Pflanzen mitgebracht, die zunächst den Adel in den Orangerien entzückten. Unter Oleander und Zitronenbäumchen, Fuchsien und Kamelien wuchsen Kartoffelblüten, die den jungen Baronessen als Haarschmuck dienten. Seit dem Biedermeier holte sich das gehobene Bürgertum ein Stück Natur in die städtischen Wohnzimmer. Mit dem Bauhaus in den 1920er Jahren war wucherndes, verspieltes Ziergrün verpönt, allenfalls die strengen Formen von Kakteen oder Bogenhanf zeugten von zeitgemäßem Geschmack.

Text: Felicitas Wehnert | Bilder: Manfred Schäffler

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